Demokratie selbermachen!

Beteiligungsmöglichkeiten für Vielfaltsgestaltung und Extremismusprävention

  1. Projektförderung: Wir helfen Ihrem Verein oder gemeinützigem Träger, ein eigenes Projekt aus Bundesmitteln finanziell fördern zu lassen.
  2. #WednesdaysforDiversity: 15-27jährige Emder*innen treffen sich zu Aktionen und Projekten.

Weitere Infos auf diesen Seiten!


Was ist die Emder Partnerschaft für Demokratie?

Seit 1.10.2018 arbeitet die Volkshochschule Emden gemeinsam mit der Stadt Emden am Aufbau einer gesamtgesellschaftlichen "Partnerschaft für Demokratie". Diese Bündnisse gibt es in vielen deutschen Städten und sie haben sich als erfolgreich im Einsatz für Demokratisierung erwiesen. Die Mordserie des sogenannten »Nationalsozialistischen Untergrunds« (NSU) markiert eine Zäsur in der bundesrepublikanischen Geschichte. Bei allem Entsetzen über die gesinnungsmäßige Zielstrebigkeit dieser Taten und die ausgeprägte Organisation der rechtsextremen Unterstützerkreise darf nicht vergessen werden, dass die Bedingung für das Ausmaß der Verbrechen ein ganz bestimmtes gesellschaftliches Denken war - ein Denken, das bewirkte, dass die Mehrheit der Öffentlichkeit die Verbrechen in ihrem Wesen verkannt hat und so ihre Ausbreitung nicht verhindern und die Opfer nicht schützen konnte. Demokratisierung bedeutet, dieses Denken zu verändern:
- Den Abwertungen von gesellschaftlichen Gruppen entgegenwirken!
- Eine gerechte Verteilung von Rechten, Ressourcen und Teilhabemöglichkeiten bewirken!
- Die Einteilung von Menschen in scheinbar einheitliche und feststehende Gruppen generell hinterfragen!

In Emden gibt es viele ehrenamtliche Initiativen, die daran arbeiten, die Demokratisierung zu fördern. Sie leisten ihren Beitrag zu einer offenen und vielfältigen Gesellschaft u.a. durch die Umsetzung von Vorträgen, Fußball-Turnieren, Workshops, Fortbildungen, Austauschen oder Publikationen zu ganz unterschiedlichen Themen und Ansätzen. In der "Partnerschaft für Demokratie" lädt die Volkshochschule bürgerschaftliche Akteure ein, sich mit dem Ziel einer besseren Vernetzung zusammenzuschließen und ihr Wissen in den Emder Präventionsrat einzubringen. Die Stadt Emden kann diese selbstorganisierten Projekte jetzt zudem finanziell aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend fördern. Wir suchen ehrenamtliche Gruppen und Initiativen sowie Einzelpersonen, die sich dem Bündnis anschließen wollen! Bringen Sie Ihre neuen oder bestehenden Projekte in das Bündnis ein und profitieren Sie vom Erfahrungsaustausch und der gemeinsamen gerechtigkeitsorientierten Weiterentwicklung der Stadt.


Ziele

Die Partnerschaften für Demokratie sind ein Teilprogramm des Programms „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Dieses Programm existiert seit 2015 und wurde u.a. in Reaktion auf das Bekanntwerden der NSU-Mordserie im Jahr 2011 eingerichtet. Im Rahmen dieses Programms werden der Fachbereich Jugend, Schule und Sport und der kommunale Präventionsrat der Stadt Emden für die Stärkung der Partnerschaft für Demokratie gefördert. Als unabhängige, zivilgesellschaftliche Stelle unterstützt die Abteilung Kultur und Gesellschaft der Volkshochschule die lokale Partnerschaft mit Koordinierungsleistungen und Fachberatungen.

Ziele 2020-2024

1. Förderung der Demokratie in Emden
Förderung von Maßnahmen zur Verbesserung der Partizipation in verschiedenen Bereichen des Lebenslaufes und/oder weiterer Maßnahmen zur Demokratieförderung
Zum Beispiel: Förderung von Maßnahmen zur Verbesserung der Partizipationskompetenz von Jugendlichen (z.B. der Medienkompetenz oder der Politikkompetenz)

2. Gestaltung der Vielfalt in Emden
Förderung von Maßnahmen zum Abbau von Diskriminierung und/oder weiterer Maßnahmen zur Vielfaltsgestaltung
Zum Beispiel: Förderung von Maßnahmen zur Begegnung der Mehrheitsgesellschaft mit Angehörigen von durch Diskriminierung benachteiligten Gruppen (z.B. Internationales Fest oder Interkultureller Garten) oder Maßnahmen zur Aufklärung über auf Ideologien der Ungleichwertigkeit bezogene Diskriminierungsformen (z.B. zu Rassismus, Sexismus, Ableismus oder Homophobie)

3. Prävention von Extremismus in Emden
Förderung von Maßnahmen zur Aufklärung über historische und/oder gegenwärtige Ausprägungen von Ideologien der Ungleichwertigkeit und/oder weiterer Maßnahmen zur Extremismusprävention
Zum Beispiel: Förderung von Maßnahmen zu historischen oder gegenwärtigen Ereignissen mit Bezug zu Ideologien der Ungleichwertigkeit (z.B. Rechtsterrorismus, Shoa, Kolonialismus)

Eine nähere Erklärung der genannten Begrifflichkeiten finden Sie hier.